Morgen wollen wir weiter, Richtung Namibia. Da wird es Zeit, die letzten zwei Wochen zusammenzufassen. Eigentlich wollten wir nur eine Woche hier bleiben und schon längst unterwegs sein. Aber wir alle brauchten diese Ruheinsel ein bisschen länger. Erst waren die Jungs krank und hatten Fieber, dann haben Nadira und ich uns eine Salmonelleninfektion zugezogen. Schon vor der Reise hatten wir beschlossen, in solchen Fällen eine Pause einzulegen. Hier war die denkbar beste Stelle dafür. Ein tolles, kleines Haus ganz für uns, ein wunderschön angelegtes Grundstück, wo alle sicher spielen können und nicht zuletzt, supernette Gastgeber und Nachbarn. Zwar haben wir von Kapstadt lange nicht alles gesehen, aber doch genug, um sagen zu können, dass es eine sehr schöne Stadt ist, mit unheimlich vielen Möglichkeiten. Auch gesund könnte man hier mehrere Wochen verbringen, ohne sich zu langweilen. Die Lage am Meer mit wirklich schönen Stränden, gleichzeitig Berge, interessante Menschen, Tiere, das alles macht einen Urlaub hier abwechslungsreich und spannend. Wir haben versucht, so viel wie möglich zu sehen und uns trotzdem die nötige Ruhe zur Erholung zu gönnen.
Gleich am Anfang waren wir am Kap der Guten Hoffnung. Auf dem Weg dorthin haben wir eine Straußenfarm besichtigt.
Jesco hat ja schon viel Wissenswertes darüber geschrieben. Für mich am interessantesten war, dass Strauße so eine wahnsinnig große Kraft in ihren Beinen haben. Sind wir auf unserer Fahrt nach Outshoorn noch unbekümmert zum Foto machen ausgestiegen, wenn Strauße am Straßenrand standen, so wissen wir es jetzt doch besser. Ohne Probleme könnte ein ausgewachsener Strauß einen Zaun kaputt treten. Eigentlich wollten wir in Outshoorn auch zum Straußenreiten. Zum Glück hat das zeitlich nicht hingehauen, weil wir nun auch wissen, dass Strauße nur ca. 40kg Gewicht tragen können, ohne dass ihr Rückgrat bricht.
Am Kap war es gar nicht so stürmisch wie wir erwartet hatten. Nachdem wir etwas gegessen hatten, haben wir noch eine kleine Wanderung gemacht. Die wilde Natur und tolle Ausblicke haben alle begeistert.
Am Schild selber waren dann wieder die üblichen Touristen, die mit Bussen direkt davor gekarrt werden um ihr Erinnerungsfoto zu machen. Das finden wir immer ein bisschen anstrengend und sind froh den Massen dann wieder entfliehen zu können.
Auf dem Heimweg kamen wir dann an einer ganzen Gruppe Paviane vorbei, die ihren Spaß am Straßenrand hatten. Nils ist ein toller Kurzfilm gelungen.
Ansonsten haben wir immer wieder Ausflüge zu verschiedenen Stränden gemacht oder die Pinguinkolonie in Simons Town besucht.
In Kapstadt waren wir natürlich an der Waterfront, aber da hat sich niemand so recht wohl gefühlt. Wir sind halt keine Stadtmenschen und Orte, wo zu viele Menschen sind, schrecken uns eher ab.
Aus dem gleichen Grund, waren wir auch nicht auf dem Tafelberg. Das Gewusel an der Talstation hat allen schon gereicht. Da sind wir lieber auf den Signal Hill, wo wir fast alleine den Blick auf Kapstadt, Meer und Tafelberg genießen konnten.
Sehr viel Zeit in den zwei Wochen haben wir auf dem Gelände der African Family Farm verbracht. Die Kinder haben den Pool ausgiebig genutzt, sich um die vielen Tiere gekümmert und mit anderen Kindern gespielt.Selina und Fé, die Töchter von Sabine und Stefan, waren jede freie Minute unten bei uns. Im Nachbarhaus waren Mela und Stefan, Deutsche auf Elternzeit, mit denen wir uns richtig gut verstanden. Frida ist 2 und Felix noch 1 und alle haben sich gerne um die beiden gekümmert. Die Vier haben ihre Zeit hier auch verlängert und sind vorhin erst weitergereist. Es war richtig schön und das, obwohl wir dauernd beim Arzt waren.
Hier, in Kapstadt, haben wir auch unseren ersten Geburtstag auf der Reise gefeiert. Nils ist 12 Jahre alt geworden. Sabine, die Besitzerin der African Family Farm, hat ihm einen leckeren Popcorn-Cola-Kuchen gebacken.
Von unseren Nachbarn, Stefan, Mela, Frida und Felix, bekam er ein Glas Nutella geschenkt. Leider war ich richtig krank, so dass die anderen alleine was unternehmen mussten. In Simon Town gibt es eine kleine Edelsteinschleiferei und da Nils total interessiert an Edelsteinen ist, war klar, dass diese am Geburtstag das richtige Ziel ist. Da die Pinguine in der Nähe sind, waren die Kinder mit Thomas dort auch nochmal.
Als sie nachmittags wieder kamen, waren sie alle ganz glücklich und aufgedreht. Jeder hatte einen ganzen Beutel voll mit schönen Steinen, die man sich selbst aussuchen durfte.
Abends wollte Nils dann gerne Spiegeleier und Bratkartoffeln zum Abendessen, aber leider gab es wieder einmal keinen Strom. Ziemlich oft wird hier für mehrere Stunden der Strom abgestellt. Manchmal morgens, manchmal abends. Das nennt sich Loadshedding. Es gibt verschiedene Stufen und im schlimmsten Fall, stellt die Stadt nach Gebieten unterteilt, dreimal am Tag den Strom für 2-3 Stunden ab. So schlimm war es während es unserem Aufenthalt nicht, aber trotzdem manchmal nervig. Wenn man es vorher weiß, kann man sich ja darauf einstellen, aber oft passiert es auch unangekündigt. Wenn man da gerade am kochen ist, ist es schon blöd.
Abgesehen von den ersten Tagen, wo Nico uns mit leckerem Essen verwöhnt hat, haben wir immer selber gekocht. Einmal haben wir hier auf dem Gelände mit allen gegrillt. Da jeder etwas beigesteuert hat, war es ein großes Buffet!
Einen anderen Abend waren wir, gemeinsam mit Sabine, Stefan und Kids und Stefan und Mela mit Kids, auf einem Abend Markt in Hout Bay am Hafen. Dort gab es ganz viele Stände mit Afrikanischer Kunst, Essensstände und Livemusik. Es war richtig nett und wir haben uns dort auch etwas zu essen geholt.
Ich hatte eine Teigtasche mit Gemüse und Hühnchen und zum Glück hat nur Nadira bei mir probiert. Denn dabei haben wir uns wohl die Salmonelleninfektion geholt. Echt blöd, wir werden wohl noch besser aufpassen müssen, wann wir wo, was essen.
Einen schönen Ausflug haben wir gemeinsam mit den anderen in die World of Birds gemacht. Die ganzen verschiedenen Vögel und Kleintiere haben die Kinder nicht wirklich interessiert. Außer die Papageien, die sprechen konnten. Aber es gab ein Gehege mit kleinen Affen, dort haben wir überwiegenden Teil des Tages verbracht. Um die Affen zu schützen, war es verboten sie anzufassen, aber das war gar nicht nötig. Neugierig kamen sie angesprungen und versuchten sogar die Reißverschlüsse an unseren Taschen zu öffnen. Dort hatten wir alle wirklich viel Spaß.
Sabine und Stefan, zwei Deutsche, die vor 6 Jahren nach Südafrika ausgewandert sind, um hier ihren Traum zu verwirklichen, waren tolle Gastgeber. Sie haben es geschafft, in Hout Bay eine Oase für Familien mit kleinen Kindern zu schaffen.
Wir waren gerne hier, aber jetzt freuen wir uns auch wieder auf neue Eindrücke und spannende Erlebnisse. Tamina ist glücklich, dass wir dann endlich zelten. Mal sehen wie es auf unserem Weg in den Norden mit Internet aussieht.
Ja, jetzt verschieben wir unsere Abfahrt nochmal um einen Tag. Am Strand haben wir Ralf und Frauke, ein Paar aus Berlin auf Elternzeit, mit ihren Kindern Roberta, Carlo und Marcia kennengelernt.
Am Sonntag Nachmittag haben sie uns spontan besucht und wir haben bis Abends nett zusammen gesessen. Also haben wir das Packen einfach um einen Tag verschoben. Super, wenn man einfach so umentscheiden kann und keine Verpflichtungen hat.
Hallo, Ihr Lieben, beim Lesen merkt man, wie gut es Euch dort gefallen hat. Es ist super, so einen tollen Platz zu haben, wo Familien sich wohlfühlen und auch alle schnell Kontakt miteinander haben können, was den Aufenthalt noch mal interessanter macht. Auf den schönen Fotos sieht man, wie glücklich alle sind. Wir wünschen Euch weiterhin viel Freude, gute Reise und tolle Eindrücke, herzliche Grüsse an Alle, H. u. R.
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Endlich bin ich dazu gekommen Eure Berichte zu lesen. Es gibt ja immer wieder so viel neues und interessantes! Schön, dass alles noch mal in Zusammenfassung mitzubekommen und alles so ein Stückchen miterleben zu können. Es ist toll euch zu kennen und mir durch Eure Berichte so genau vorstellen zu können, was ihr erlebt und wie es euch geht.
Danke dafür! 😉
Gute Reise, Conradis!
Viele liebe Grüße
Kirstin
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Das sieht doch alles sehr spannend aus!
Und wenn euch ein Inliner-Verleih „über den Weg läuft“: bitte nutzen und ein wenig trainieren. Wir sind hier im Odenwald auch fleissig dabei.
Viele Grüße und gute Reise noch!
Oliver
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Hallo Oliver, noch haben wir keine Inliner gesehen. Das wäre auf den Gravelroads aber auch sehr schwierig. Wir drücken euch für die kommende Saison ganz fest die Daumen! Liebe Grüße an alle, Jana
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