Sri Lanka
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Sri Lanka – Elefanten und Schule

Auf dem Weg von einer Unterkunft zur nächsten, kommen wir immer an interessanten Stellen vorbei. Nicht nur die Natur, auch kleine Dinge, wie Obststände, sind für uns spannend.

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In der Nähe von Buttala hatten Nuga und Marion für uns zwei tolle Zelthäuser, direkt an einem Fluss, auf dem Gelände eines Guesthouses gebucht. Gleich bei unserer Ankunft erfuhren wir, dass eine Hochzeitsgesellschaft im dortigen Saal feiert.

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Wir wurden eingeladen dem Brautpaar zu gratulieren und mitzufeiern. Die Einladung zum Feiern lehnten wir dankend ab, aber die Kinder nutzten den Nachmittag, um mit den anwesenden Kindern der Gäste auf dem Spielplatz zu spielen.

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Wir nutzten die Zeit, um unser Gepäck zu ordnen und die Zelte für die Nacht vorzubereiten. Während wir dabei waren, hörten wir plötzlich ganz nah Affen. Direkt auf den Bäumen vor den Zelten sprangen ganz viele süße Affen herum. Einige hatten ganz kleine Babys dabei und es machte echt Spaß ihnen zuzusehen.

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Wir erkundeten das Gelände und entdeckten dabei auch noch einen Leguan.

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Der Manager zeigte uns wo Gemüse angebaut wird und welche Bäume dort wachsen. Jackfruit sind riesige Früchte, die wir auch einmal in einem Essen probieren konnten. Wo immer es möglich ist, redet Nuga mit den Betreibern der Unterkünfte und organisiert tolle, einheimische Speisen für uns. Zum Frühstück bekommen wir immer andere Teigwaren, dazu meistens Dal und Sambal aus Kokosnüssen. Wir fühlten uns in dieser Unterkunft sehr wohl, die Kinder fanden es super, in einem Zelt zu schlafen, mit Betten und sogar Badezimmer.

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Den Fluss nutzten alle gerne zum schwimmen, dabei entdeckten wir sogar einen Waran.

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Nils ging es an diesem Tag nicht so gut und deshalb blieb ich mit ihm im Zelt, als die anderen mit Nuga in ein Elefanten Waisenhaus fuhren. Eigentlich waren Nils und ich sehr traurig nicht mit dabei zu sein, aber als die anderen zurückkamen, erzählten sie, dass wir nichts verpasst haben.

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Ganz geschockt berichtete Tamina, dass die kleinen Elefanten mit Stöcken geschlagen wurden. Thomas meinte, es wäre nicht so schlimm gewesen, aber verpasst hätten wir auch nichts. Dafür haben wir schon zu viele Elefanten mit Babys in Nationalparks gesehen.

Für den nächsten Morgen hatten wir eine Safari in den Udawalawa Nationalpark machen. Dafür wollten wir vor Sonnenaufgang aufbrechen und hofften, dass Nils bis dahin auch wieder fit wäre.
Am nächsten Morgen standen wir schon um 5 Uhr auf. Nils war sich erst unsicher, ob er fit genug wäre, aber wir entschieden es einfach zu versuchen. Ein offenes Safariauto holte Nuga und uns im Hotel ab und dann ging es los zum Udawalawa Nationalpark. Schon kurz hinter dem Eingang sahen wir Warzenschweine und Rehe. Unser Fahrer fuhr mit uns zu einer Stelle mit Felsen, wo man manchmal Leoparden sehen kann. Leider waren heute keine dort; die hätten wir sehr gerne gesehen. Aber dafür entdeckten wir schon bald die ersten Wasserbüffel und Elefanten.

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An einem See sahen wir auch mehrere Krokodile. Immer wieder bogen wir in kleine Pfade ab und dann trafen wir auch, wie geplant, auf eine ganze Gruppe asiatischer Elefanten. Diese hatten mehrere Jungtiere dabei und waren über die Störung nicht begeistert. Als Gruppe kamen sie laut trötend auf unseren Wagen zumarschiert.

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Uns wurde es schon etwas mulmig zu Mute, aber Nuga und unser Fahrer besprachen sich kurz und erklärten uns, dass wir nicht rückwärts abhauen, sondern langsam auf die Elefanten zufahren würden. Dadurch wirken wir größer und nicht ängstlich. Im offenen Fahrzeug fühlt man sich noch deutlich ungeschützter, wir waren froh, als wir die Gruppe passiert hatten. Nachdem wir bisher Elefanten immer als schön, interessant, aber sehr friedlich erlebt haben, war es spannend auch mal zu erleben, dass sie sehr bedrohlich und aggressiv sein können. Wir haben jetzt nochmal mehr Respekt vor diesen Tieren als vorher. Nach dieser Begegnung sahen wir noch einige Elefanten und Wasserbüffel und fuhren dann zurück ins Hotel, wo ein leckeres, spätes Frühstück auf uns wartete.

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Nils war froh, die Fahrt mitgemacht zu haben, legte sich danach aber wieder ins Zelt. Die anderen nutzten den Nachmittag wieder zum Schwimmen im Fluss und Tiere auf dem großen Gelände suchen und beobachten.

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Ich machte endlich den nächsten Bericht für den Blog fertig, da wir in der Rezeption recht gutes Internet hatten und auch Bilder hochladen konnten.

Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter nach Buttala, wo Marion und Nuga ein Schulprojekt finanzieren. Untergebracht wurden wir im Eco Resort Mandalanda. Ein sehr schönes Gelände mit Ananas, Papaya, Kokosnüssen und noch viel mehr. Es gab auch wieder einen Fluss, in dem wir schwimmen konnten, aber hier war die Strömung recht stark, so dass wir aufpassen mussten. Wir hatten einen kleinen Bungalow für uns, mit einer großen überdachten Terasse. Überall, auch im Zimmer waren tausende, kleine Ameisen. Wir waren sehr froh, unsere Inlets und die beschichteten Moskitonetze mitzuhaben. Die Besitzer waren total nett und versuchten uns beim Essen jeden Wunsch zu erfüllen. Ich durfte sogar die Waschmaschine benutzen und zu ersten Mal seit Afrika richtig Wäsche waschen. Aber die Waschmaschine war nicht mit unseren zu vergleichen. Als erstes musste man Wasser zulaufen lassen (ca. 8 Min.), dann Wäsche und Pulver dazugeben, dann 15 Min. Waschprogramm. Anschließend muss man dann per Hand das Wasser ablaufen lassen (ca. 5 Min.), nur um dann noch 2-3 mal frisches Wasser zulaufen zu lassen, kurz zu spülen und wieder ablaufen lassen. Danach (ca. 1-1,5 Std. später, in denen man die gesamte Zeit dabei bleiben muss) ist die Wäsche hoffentlich sauberer, aber immer noch tropfnass. Dafür gibt es dann noch eine Schleuder, die auch ca. 10 Minuten dauert. Da weiß man erst richtig, was man Zuhause hat… Eigentlich waschen hier alle Leute ihre Wäsche mit der Hand, meistens in irgendeinem Fluss. Dafür sehen die Anziehsachen erstaunlich sauber aus, für weiße Wäsche (alle Schuluniformen sind weiß), wird einfach Bleichmittel benutzt…
Die Kinder wünschten sich schon die ganze Zeit luftige Hosen und Röcke. Wir hatten unterwegs Stoff gefunden und Nuga brachte uns nun zu einem Schneider, der alles ausmaß und versprach in 2 Tagen fertig zu sein.

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Am nächsten Vormittag fuhren wir erst in einen Supermarkt, um Schokolade für die Kindergartenkinder und Bonbons für die Schulkinder zu kaufen. Nuga meinte, dass wären Dinge, für die die Eltern eigentlich kein Geld übrig hätten. Als wir im Kindergarten die Schokoladen verteilten, strahlten die Kleinen um die Wette.

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Danach fuhren wir dann zu der Schule in Monoragala. Gleich als wir ausstiegen, kamen die ersten neugierigen Kinder angelaufen und nahmen Nadira und Tamina mit.

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Wir gingen erst einmal zum Schulleiter, der uns begrüßte und erklärte, wie dankbar alle für die Hilfe sind. Marion und Nuga helfen in dieser Schule seit letztem Jahr mit Spendengeldern aus Deutschland. Von Schuhen und Schuluniformen, über Hefte, Stifte und Lineale wird alles finanziert was gerade am dringendsten benötigt wird. Wir hatten ja schon in Galle eine Weltkarte gekauft und zeigten allen, wo wir herkommen und welche Route wir auf unserer Weltreise nehmen.

Danach suchten wir die Mädchen, die schon mitten in einer Tanzstunde waren. Ganz viele Schülerinnen zeigten den beiden die Bewegungen und die Musiklehrerin stellte immer neue traditionelle Musik an.

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Die Jungs versuchten sich mit Gleichaltrigen zu unterhalten, aber das Englisch der Schüler ist sehr rudimentär.

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Die Englischlehrerin ist sehr engagiert, aber die Lehrmittel und das Interesse der Schüler sind nicht ausreichend. Thomas, Jesco und Nils durften in eine Englischstunde mit dazu gehen und bei einem Arbeitsblatt den Schülern helfen.

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Insgesamt können wir uns in Deutschland die Verhältnisse in anderen Ländern nur schwer vorstellen. Hier in dieser Schule waren wir schon entsetzt, wie andere Kinder lernen müssen. Die Räume sind offen, ohne Fenster, es ist heiß und stickig. Teilweise sind 7 Klassen parallel in einem großen, langen Raum.

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Wie sich dort jemand konzentrieren soll ist uns nicht klar. Unsere meckern ja schon, wenn einer von den anderen eine leise Frage stellt… Der Fußboden hat überall Löcher und ist sehr dreckig, weil auch Vögel immer wieder ins Klassenzimmer fliegen, bzw. dort sogar brüten.

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Materialien hat die Schule wenig. Die meisten Schüler haben noch nicht mal genug Geld, um sich Stifte und Hefte zu kaufen. Die Schuluniformen werden oft geflickt, die Flecken gehen teilweise nicht mehr raus. Manche Kinder gehen barfuß oder mit Flip-Flops in die Schule, wenn sie Schuhe haben sind diese oft sehr kaputt.

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Auch die sanitären Anlagen an der Schule zeigen wie schwierig die Situation ist. Unsere Kinder fanden es ziemlich ekelig dort auf Toilette zu gehen.

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Alle waren sehr neugierig und bedrängten uns die ganze Zeit. Wir bekamen einen kleinen Imbiß und dann spielten die Vier noch ein paar Musikstücke vor. Draußen, unter einem Baum, hatte sich schnell die ganze Schule versammelt.

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Wir erkundigten uns, ob die Schüler nicht auch ein Lied vortragen könnten und daraufhin sangen alle noch einige Volkslieder aus Sri Lanka für uns.

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Wir mussten versprechen am nächsten Tag wieder zu kommen, da dann ein besonderes Fest war. Alle Eltern würden kommen und einigen Kindern würde eine Auszeichnung verliehen werden, für besonders gutes Verhalten.

Auf dem Heimweg schlenderten wir noch kurz über einen Markt und kamen dann recht müde nachmittags zurück in unsere Unterkunft.

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Schwimmen im Fluss machte wieder allen Spaß und diesmal entdeckten die Jungs sogar Lianen, an denen man sich im Wasser ziehen lassen konnte.

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Tamina war durch den Schulbesuch total motiviert und holte gleich ihr Mathe Arbeitsheft.

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Auch die anderen beschlossen wieder disziplinierter ihre Aufgaben zu erledigen.

Auf dem Gelände gibt es auch zwei Ponys, die die Kinder gerne besuchten.

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder in die Schule, wo das Fest schon in vollem Gang war. Wir bekamen Ehrenplätze ganz vorne zugewiesen und mussten uns stundenlang Reden anhören, wobei wir natürlich nicht die geringste Ahnung haben worum es darin ging…

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Zwischendurch gab es zum Glück immer wieder Vorführungen durch die Schüler, aber unsere Vier gingen dann doch lieber raus spielen. Thomas und ich hatten die Ehre, auch jeweils einem Schüler, die Brosche für besondere Leistungen anheften zu dürfen.
Zum Schluss bat der Schulleiter, ob wir nicht nochmal Musik machen könnten. Gerne holten die Kinder ihre Instrumente und spielten der Festgesellschaft noch 3 Lieder vor.

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Auf dem Rückweg fuhren wir beim Schneider vorbei und holten die Hosen und Kleidchen ab.

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Alle sind ganz begeistert und wollen am liebsten nur noch die neuen Sachen anziehen.

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Nuga schlug vor, noch einen besonderen Tempel und 2 Statuen anzugucken. Nils und Tamina hatten keine Lust, deshalb blieb ich mit ihnen da und machte Schule. Die anderen fuhren nach Dematamal, einem sehr alten Tempel, dessen Geschichte wohl vor über 2000 Jahren begann. Nuga hat uns allen die Geschichte vom Kampf zweier Prinzen erzählt, von denen einer wohl in eben diesem Tempel Zuflucht suchte.

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Außerdem sahen sie nebenan, in Maligawila, zwei sehr große Statuen an.

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An einer der Statuen beteten gerade zwei ältere Einheimische, die den Kindern anboten, ihnen beim Darbringen von Blüten zu helfen. Mit viel Mühe ordneten sie die Blumen schön an.

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Als alle wieder zurück im Eco Place waren, bekamen wir an diesem Abend ein ganz besonderes Abendessen. Draußen wurde ein Gaskocher mit 2 Kochplatten aufgebaut und dann wurden frisch Hoppers für uns gebacken. Jesco guckte kurz zu und durfte dann versuchen weiter zu backen. Es machte ihm so viel Spaß, dass er den Rest des Abends die Hoppers für alle buk.

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Die schmeckten uns so gut, dass wir fragten, ob wir zum Frühstück nochmal davon bekommen können. Wir hatten uns mit den Gastgebern sehr gut verstanden und Jesco vereinbarte gleich, pünktlich um 7.30 Uhr zum backen da zu sein. Da mein Vater Geburtstag hatte, riefen wir noch in Deutschland an und sangen ihm ein Geburtstagständchen. Als die Frau des Besitzers dies mitbekam, servierte sie uns noch eine echte Geburtstagstorte, damit wir mitfeiern konnten. Total süß…
Wir packten noch unsere Taschen und schliefen dann die letzte Nacht dort. Nach dem guten Frühstück durften wir uns noch von den Ananas abmachen und mitnehmen.

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So leckere Ananas haben wir noch nie gegessen und wir nahmen 6 Stück für die nächsten Tage mit.

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Nuga wollte noch gerne ein paar Schulen besuchen, um zu sehen ob an anderen Stellen eventuell noch dringender Hilfsbedarf ist. Darum fuhren wir noch 2 Schulen angucken, bevor wir dann in Richtung Ella aufbrachen.

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Auf dem Weg konnten wir Reisfelder, kurz vor der Ernte, sehen.

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6 Kommentare

  1. Conradi, Reiner sagt

    Wir sind wieder total beeindruckt von diesem tollen Bericht und den superschönen Fotos. Es ist schön zu sehen, dass es Euch dort gut gefallen hat und Ihr besonders viele und schöne Eindrücke mitnehmen konntet – und Ihr habt einiges zur Völkerverständigung beigetragen! Herzliche Grüße an Alle aus Wörsdorf

    Gefällt 1 Person

  2. Loana sagt

    Manchmal lese ich eure Berichte und kann mir gar nicht vorstellen, das ihr das WIRKLICH erlebt! Ich würde auch gerne mal eine Weltreise machen. Viel Spaß noch weiterhin;)

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    • Liebe Loana,
      weißt du was? Manchmal, wenn ich die Bilder angucke und die Berichte schreibe, kann ich selbst nicht glauben, dass wir das WIRKLICH erleben 😉
      Grüß alle daheim ganz lieb von uns allen,
      Jana

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  3. liebe jana und thomas
    was ein toller blog ….wir sind sehr stolz, dass ihr so ne gute zeit mit nuga hattet und dass ich für euch das richtige programm rausgesucht habe.
    der blog ist eine wunderbare beschreibung unserer touren…und auch für unser kleines unternehmen sehr hilfreich…
    1000 dank und euch eine supergute zeit
    marion

    best regards to all from nuga
    special best regards to jesco from nuga

    Gefällt 1 Person

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