Von den Grampiens fuhren wir wieder runter ans Meer. Ich hatte von einem versteinerten Wald in der Nähe von Portland gelesen, den wir gerne angucken wollten.
Wir fuhren früh los, um den petrified forest zu besuchen. Wir wussten nichts darüber und als wir da waren, dachten wir erst, es würde sich wirklich um versteinerte Bäume handeln.
Erst nach einer Weile kamen wir zu einem Schild, auf dem erklärt stand, dass es sich „nur“ um ganz besondere Sand/Kalksteinformationen handelt, die im Laufe von Millionen Jahren entstanden sind.
Wir liefen länger dort umher und bewunderten die kleinen und großen Säulen.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem Parkplatz vorbei, von dem aus man zu einem Aussichtspunkt bei einer Robbenkolonie wandern konnte und da alle noch Lust hatten, packten wir den Rucksack und liefen los. Der schmale Pfad führte auf den Klippen entlang und bot immer wieder nette Ausblicke.
Der Weg zog sich ziemlich hin und außer uns waren fast keine Leute unterwegs. Kurz vor dem Ziel, kam uns dann doch ein Ehepaar entgegen und warnte uns gleich vor einer Schlange am Weg vor uns. Vorsichtig gingen wir weiter und entdeckten diese auch wirklich. Im Gras hätten wir sie fast übersehen, obwohl sie recht groß war.
Mit einem großen Bogen gingen wir an ihr vorbei und alle liefen jetzt deutlich langsamer und aufmerksamer weiter. Es ist immer wieder gut, daran erinnert zu werden, dass es hier halt nicht ungefährlich ist einfach zu rennen, klettern, hüpfen etc,.
So schön die Landschaften auch sind, ich könnte mit den Kindern hier nicht länger leben. Wir sind es nun mal anders gewöhnt und es fällt allen sehr schwer, ständig so eingeschränkt zu sein.
Die Robbenkolonie war enttäuschend. Es gab zwei Aussichtspunkte auf den Klippen, von denen aus man ganz weit unten im Meer ein paar Robben erahnen konnte. Gut, dass wir auf Kangoroo Island schon so nah an Robben dran waren.
Dafür sahen wir ein Wallaby, das uns genauso interessiert beobachtete wie wir es.
Der Rückweg dauerte noch länger als der Hinweg, weil es fast die ganze Zeit bergauf ging. Müde kamen wir am Auto an und fielen Abends in die Betten.
Früh morgens ging es weiter. In unserem Campingführer stand ein Platz beschrieben, an dem man viele Koalas sehen können sollte. Also hielten wir dort an, um mal wieder die Eukalyptusbäume abzusuchen. Tatsächlich wurden wir schnell fündig und konnten mehrere Koalas auf dem Gelände beobachten.
Im Visitorcenter in Portland hatte man uns noch eine Riesenrutsche am Strand für die Kinder empfohlen. Da wir dafür keinen großen Umweg machen mussten, durften alle noch eine halbe Stunde rutschen und an den Strand gehen.
Mittags erreichten wir Warrnambool.
Zum Glück war es etwas wärmer geworden und wir konnten wieder zelten. Eigentlich hatten wir uns für Australien vorgenommen, fast nur in unseren Zelten zu schlafen, aber ich hatte die Temperatur für diese Jahreszeit völlig falsch eingeschätzt. Es war oft sehr kühl (Nachts zwischen 0 und 8 Grad), dazu kam ein starker Wind. Wir waren durch die lange Zeit in Asien doch recht verwöhnt und so endeten wir meistens in Cabins auf Campingplätzen, die in der einfachsten Version relativ günstig waren.
Der Campingplatz hier hatte einen Innen-Pool, den die Kinder gleich stürmten. Wir bauten unsere Zelte auf und fuhren dann einkaufen. Zum ersten Mal auf unserer Reise fanden wir einen ALDI.
Sogleich kauften wir Haribo und Nutella. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz nahmen wir noch ein paar Nudeln aus einem Schnellimbiss mit. Für Abends hatten wir nämlich Eintrittskarten für das Flagstaff Hill Maritime Museum & Village, ein nachgebauter Hafen aus viktorianischer Zeit mit nachgebauten Häusern und Schiffen aus dieser Epoche. Abends nach Sonnenuntergang findet dort die Sound und Lasershow „Shipwrecked“ statt, in der die letzte Fahrt und der dramatische Untergang der Loch Ard gezeigt wird. Projiziert auf 9 m hohe Wassersäulen erlebt man in abenteuerlichen 1,5 Stunden eine Reise ins Jahr 1878. Die Situation der europäischen Auswanderer auf den Schiffen und die vielen Schiffsuntergänge entlang der Great Ocean Road werden einem nahegebracht. Wir fanden die Show gut gemacht und als Einstieg für unsere Fahrt entlang der Great Ocean Road perfekt.
Es war schon spät, als wir in unsere Zelte krochen und schnell einschliefen. Am nächsten Morgen beeilten wir uns die Zelte abzubauen und zu frühstücken, weil wir früh loswollten zur berühmtesten Küstenstrasse Australiens.
Wir hatten recht gutes Wetter und waren an den meisten Stellen vor den ganzen Tourbussen. Immer wieder gab es Aussichtspunkte und nach einer Weile hatte Tamina gar keine Lust mehr auszusteigen, nur um wieder „irgendwelche Felsen im Wasser anzugucken“. Wir fanden die verschiedenen Formationen schon sehr beeindruckend.
Am Loch Ard Punkt waren alle ganz glücklich, die Geschichte gestern gesehen zu haben. Wir konnten sogar die Gedenkstätte mit Friedhof finden.
Als wir zu den (ehemals) 12 Aposteln kamen, trafen wir nun doch auf hunderte andere Touristen. Wir hielten uns nicht zu lange auf und machten, dass wir weiterkamen.
Im Great Otway National Park, beschlossen wir den Maits Rest Wanderweg zu laufen. Wir waren sehr überrascht, direkt neben der Küste einen so tollen Regenwald vorzufinden. Lange rannten die Kinder die Wege auf und ab und entdeckten immer wieder neue Pflanzen. Eine schöne Abwechslung!
Da es schon Nachmittag war und eine Menge Touristen unterwegs waren, suchten wir uns in Apollo Bay eine Unterkunft und versuchten die ganzen Eindrücke zu verarbeiten.
Am nächsten Morgen kamen wir früh an einem Cafe am Strassenrand vorbei (Kafe Koala), von dem ich schon gelesen hatte. Wir hielten an und trafen auf eine kleine Reisegruppe, die Papageien und Kakadus fütterte. Die Reiseleiterin erzählte uns, dass man im Cafe Futter kaufen könne und die Kinder liefen gleich los. Sobald man von dem Futter auf der Hand hatte, kamen von überall die verschiedensten Vögel angeflogen. Die Kinder hatten einen Heidenspaß.
In den Bäumen am Rand entdeckten wir sogar noch einige Koalas. Irgendwann überredeten wir alle weiterzufahren. Später kamen wir an einem Wanderparkplatz vorbei, von dem aus wir zu einem Wasserfall liefen. (Sheoak Falls) Im Gegensatz zu den Aussichtspunkten an der Küste, hatten wir die Wanderwege fast für uns.
Claudi, meine Freundin, die wir in Melbourne besuchen wollten, hatte uns Aireys Inlet empfohlen. Als wir dort anhielten, entdeckten wir einen großen Spielplatz neben dem Parkplatz. Eigentlich wollten wir zum Split Rock Lighthouse laufen, aber die Vier streikten und wollten lieber auf dem Spielplatz bleiben. Also liefen Thomas und ich alleine und genossen diese Zeit zu zweit.
Da wir noch nicht so spät hatten, schafften wir es nachmittags noch bis Torquay zu fahren. Auf dem Campingplatz hatten sie sehr nette Cabins direkt am Wasser. Da der Preis ok war, entschieden wir uns eine Nacht dort zu bleiben.
Jesco und Nadira wollten unbedingt mal surfen und so zogen wir los und buchten für den nächsten Morgen einen Privatlehrer für Thomas und die beiden. Nils und Tamina hatten keine Lust, es war auch recht kalt.
Vor dem Kurs packten wir alles ins Auto und parkten dann vor dem Surfshop. Die anderen zogen sich um und wir folgten ihnen an den Strand, um ein paar Fotos zu machen.
Danach gingen wir am Strand spazieren und einkaufen.
Auf dem Rückweg sahen die Surfversuche schon ganz gut aus.
Nils wollte lieber ins Auto lesen und auch Tamina war kalt. Deshalb warteten wir dann im Auto auf die anderen.
Glücklich kamen die Drei dann vom Strand und wollen gerne irgendwann wieder aufs Surfbrett.
Wir fuhren an diesem Tag noch bis Melbourne, wo wir über AirBnB ein Apartment für ein paar Tage gemietet haben.
Wieder großartige und eindrucksvolle Fotos und ein sehr interessanter Bericht! Es ist besonders schön, weil man alles so toll mitverfolgen kann. Weiterhin eine gute Reise und viele schöne Momente!
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Genießt eure letzten Tage! Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, euren Blog zu verfolgen! Wir freuen uns auf euch!
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Vielen Dank! Wir haben die letzten Tage in Mexiko sehr genossen und sind jetzt wieder gut im kalten Deutschland Gelandet. Sobald hier alles ausgepackt und sortiert ist, werde ich versuchen, die noch fehlenden Berichte auf den Blog zu stellen und berichten wie es uns Zuhause so geht. Liebe Grüße
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