Nachdem Kristian, Alex und Daniel abgereist waren, gingen wir zurück ins Guesthouse. Irgendwie schon komisch, so plötzlich wieder alleine. Die gemeinsame Zeit war sehr schön gewesen und allen hatten die Gespräche mit Freunden von Zuhause gut getan. Im Vorfeld hatten uns andere Reisende gewarnt, dass es sehr schwierig wäre, Besuch zum „mitreisen“ zu bekommen. Natürlich ist es anders, man muss auf noch mehr Einzelpersonen Rücksicht nehmen und manches nervt vielleicht auch mal. Aber wir können es trotzdem jedem empfehlen! Das Positive überwiegt eindeutig und es ist total schön, neue Eindrücke und tolle Erlebnisse direkt mit Freunden zu teilen!
Die Kinder wollten gerne in Chinatown Musik machen. Mit den ganzen Teilnehmern der Demonstration vor Ort, erhofften sie sich gute Einnahmen. Die Vier wurden begeistert angenommen und das Geld für die nächsten Sonderwünsche war auch schnell zusammen.
Da keiner wusste, ob die Demonstration friedlich ablaufen würde, blieben wir Abends im Hostel und machten noch etwas Schule.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf und frühstückten unterwegs eine Kleinigkeit, weil wir zur National Day Parade wollten. Zufälligerweise haben wir es geschafft, nicht nur in Singapur, sondern auch in Malaysia am Nationalfeiertag da zu sein.
Ganz Kuala Lumpur war auf den Beinen und alle strömten in Richtung Merdeka Platz.
Wir suchten uns einen Platz zwischen den Familien, die noch früher da gewesen waren und warteten gespannt auf den Anfang der Parade. Überall wurden Malaysia Flaggen geschwenkt, alle waren fröhlich und ausgelassen.
Wir hatten uns im Vorfeld nicht erkundigt, wie eine Parade in Malaysia aussieht. Deshalb waren wir sehr erstaunt, als sich herausstellte, dass es sich um eine Präsentation militärischer Stärke handelte. Begleitet von vielen Musikgruppen und einen wenigen Plastikfiguren und Tanzgruppen, zogen stundenlang Panzer, Polizeigruppen, Sondereinsatzkommandos und andere Einheiten an uns vorbei.
Da wir alle noch nie eine Militärparade gesehen haben, war es schon interessant, aber auch etwas enttäuschend. Irgendwie hatte ich doch eher fröhliche Kindergruppen und ähnliches erwartet.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause im kühlen Zimmer der Hostels, spielten die Kinder noch einmal in Chinatown. Der Erfolg vom Vortag war Motivation und sollte wiederholt werden.
Während die Kinder später noch Schule machten, packten Thomas und ich unsere Rucksäcke weiter um für den Flug. Gut, dass Kristian und Alex so viele Sachen von uns mitgenommen hatten, sonst wäre es eng geworden, da sie uns einen ganzen Koffer an neuen Schulmaterialien aus Deutschland mitgebracht hatten.
Für den letzten Tag in Kuala Lumpur hatten wir den Vier versprochen, noch einmal in das Craftcenter zu gehen, wo wir schon mit den anderen gewesen waren. Wir hatten gesehen, dass man dort Seidenmalerei machen kann und alle wollten sich mal wieder künstlerisch betätigen.
So fuhren wir mit dem Bus dorthin und verbrachten mehrere Stunden beim Malen. Thomas und ich waren sehr erstaunt, wie ausdauernd und konzentriert alle Vier an ihren Werken arbeiteten.
Jeder war sehr stolz auf sein Ergebnis und das zu Recht!
Am nächsten Tag frühstückten wir ganz in Ruhe und packten dann fertig. Zum Glück durften wir das Zimmer bis Nachmittags behalten, so dass wir das Gepäck direkt vom Zimmer ins Taxi transportieren konnten.
Dann ging es zum Flughafen, wo wir noch mehrere Stunden Zeit hatten. Das gab uns genügend Ruhe, die Gepäckstücke zu beschriften und aufzugeben und Abschied von Malaysia zu nehmen.
Durch die intensiven Begegnungen mit einzelnen Menschen und Familien wird dieses Land immer einen besonderen Platz in unserer Erinnerung einnehmen. So schön es ist, tolle Landschaften zu erkunden oder spannende Tiere zu beobachten, letztendlich sind es doch immer die Begegnungen mit Menschen, die entscheiden, ob man sich wohlfühlt.