Vielen Dank, Kristian, für einen weiteren Bericht!
Sonntag, 23.08.
Trotz der anstehenden Fahrt in die Cameron Highlands ließen wir es am Morgen recht langsam angehen. Wir frühstückten in Ruhe, packten dann ohne Zeitdruck unsere Sachen fertig und checkten aus.
Um kurz nach 10 Uhr verließen wir das Resort und den Taman Negara und setzten mit dem Boot über nach Kuala Tahan. Thomas und ich holten den Bus vom Parkplatz zur Jetty und luden dort unser Gepäck ein.
Vor uns lag eine ca. 5,5-stündige Fahrt. Ein Deutscher aus Kuala Lumpur, den wir im Taman Negara getroffen hatten, hatte uns erzählt, dass die Strecke in die Berge sehr schön sei, sich die Fahrt aber insgesamt ganz schön hinziehen würde.
Wir fuhren zunächst zurück nach Jerantut und bogen dort Richtung Kuala Lipis ab. Unterwegs gab es immer wieder längere Streckabschnitte, die an endlos erscheinenden Palmöl-Plantagen vorbeiführten.
Einmal sahen wir eine große Fläche, die anscheinend frisch gerodet und für eine neue Palmöl-Plantage vorbereitet worden war. Das sah wirlich traurig aus.
Dann gab es wieder landschaftlich sehr schöne Abschnitte.
Kurz nach 13 Uhr hielten wir unterwegs an einer Straße und machten eine kurze Pause, bei der wir die Früchte aßen, die Jesco mit unserem Guide am Vortag geerntet hatte.
Unterwegs an der Straße gab es immer wieder Stände, an denen man Obst, Essen oder andere Sachen kaufen konnte. Aber wir hielten nicht an, denn es lag noch immer eine lange Strecke vor uns.
Das Navi führte uns über die Route 8 nach Gua Musang, was auf der Karte nach einem ziemlichen Umweg aussah. Aber wir vertrauten dem Navi und unterwegs sahen wir auch Schilder, auf denen schon die Cameron Highlands aufgeführt waren.
Kurz bevor es in die Berge ging, kamen wir wieder an einer größeren Rodungsfläche vorbei. Diese Rodungen machten uns immer wieder betroffen und traurig. Aber kurz danach kam es noch schlimmer. Als die Straße endlich merklich anstieg und wir in die Berge fuhren, tauchten rechts und links immer mehr Gewächshäuser auf. Es handelte sich um die Sorte Gewächshäuser aus Plastikfolie, die man auch aus Spanien kennt. Diese waren kreuz und quer in die zum Teil abgeholzten Hänge gebaut. Es sah ziemlich wild aus. Überall lagen Plastikfolien und anderer Müll herum.
Zusammen mit den tiefhängenden Wolken und dem einsetzenden Regen kam uns die Szenerie wie aus einem Endzeitfilm vor. Unser aller Stimmung war am Nullpunkt angekommen. Wir waren müde und genervt von der langen Fahrt – und dann noch diese Aussicht. Wir fragten uns, wann endlich der schöne Teil der Fahrt käme, den der Deutsche aus Kuala Lumpur erwähnte hatte. Aber anscheinend hatte er eine andere Strecke genommen als wir.
Gegen 17 Uhr erreichten wir mit Brinchang den ersten größeren Ort der Cameron Highlands. Bis dahin hatten wir noch keine einzige der berühmten Teeplantagen gesehen – nur die erwähnten Gewächshäuser. Nachdem wir unterwegs wenig Verkehr gehabt hatten, war in Brinchang plötzlich eine Menge los. Entlang der Straße war ein Auto nach dem anderen geparkt, dahinter gab es Stände und kleine Läden und es waren viele Leute unterwegs. Immer wieder sahen wir Erdbeeren – z.B. als Kissen oder Mütze oder auf Schildern und als übergroße Plastiknachbildungen.
Wie wir später erfuhren, werden in diesem Teil der Cameron Highlands neben Erdbeeren auch Gemüse und Blumen angebaut.
Der nächste Ort war dann Tanah Rata, der Hauptort der Cameron Highlands und unser Tagesziel. Er liegt auf fast 1.500 m Höhe. Wir hatten für die 350 km vom Taman Negara nach Tanah Rata mit Pausen 7 Stunden gebraucht. Entsprechend erschöpft waren wir.
Aus dem Reiseführer hatten wir während der Fahrt ein empfohlenes Hostel herausgesucht und fuhren dieses direkt an. Leider war es schon ausgebucht. Deshalb fragten wir gegenüber in einem Hotel nach Zimmern, welches wir aufgrund des im Reiseführer genannten Preises zunächst als zu teuer eingestuft hatten. Aber wir waren müde und wollten nicht noch lange weiter suchen. Das Hotel hatte auch noch Zimmer frei, aber der Reiseführer hatte Recht – diese waren sehr teuer. Daher entschieden wir spontan, dass Thomas und ich im Ort noch ein oder zwei andere Unterkünfte zum Vergleich und als Alternative anschauen sollten, während der Rest sich in der Hotellobby ausruhen konnte.
Thomas und ich fuhren zu einem von einer indischen Familie betriebenen Guesthouse, was ganz okay und deutlich billiger war als das Hotel, uns aber nicht ganz überzeugte. Der Besitzer bot uns dann eine Wohnung in einem Apartmenthaus in kurzer Gehentfernung an. Wir schauten es uns an und fanden es gut. Mit drei Schlafzimmern und drei Badezimmern war es groß genug für uns alle – und der Preis passte auch. Wir machten von dem Haus und der Wohnung Bilder für die anderen und sagten dem Besitzer, dass wir uns mit dem Rest der Gruppe besprechen müssten, bevor wir ihm zusagen könnten.
So fuhren wir wieder zurück zu dem Hotel, wo die anderen warteten. Jana und Alexandra hatten sich inzwischen dort die Zimmer angeschaut und waren davon in der Relation zum Preis nicht begeistert. Als wir ihnen die Bilder von dem Apartment zeigten, stimmten sie sofort zu, dort zu buchen. Also fuhren wir alle dorthin, holten den Schlüssel bei dem Vermieter ab und schleppten unsere Sachen in die Wohnung. Wir Erwachsenen bekamen zwei der Doppelzimmer. Die zwei restlichen Betten in dem dritten Doppelzimmer mussten dann unter den fünf Kindern verlost werden. Dazu warf Jana für jeden eine Münze, und am Ende gewannen Jesco und Nils die beiden Betten. Die drei anderen mussten auf Matratzen auf dem Boden schlafen.
Als das geklärt war, gingen wir bei der schon einsetzenden Dämmerung auf den nahen Markt, den wir im Vorbeifahren gesehen hatten, um etwas zu essen zu kaufen. Wir waren hungrig, denn außer dem Obst bei der einen Pause hatten wir auf der Fahrt nichts gegessen. Ein Stand auf dem Markt hatte in einer riesigen Pfanne gebratene Nudeln im Angebot, von denen wir einige Portionen kauften. Diese nahmen wir als in Papier eingeschlagene Päckchen mit. Dann besorgten wir noch schnell Toast und Marmelade und gingen zurück in die Wohnung.
Dort aßen wir schnell die noch lauwarmen Nudeln und gingen danach alle müde ins Bett. Daniel schlief mit Nils und Jesco im Zimmer auf einer Luftmatratze – das erste Mal für ihn in diesem Urlaub.
Mitten in der Nacht weckte er uns und jammerte, dass er nicht mehr auf dem Boden weiter schlafen könnte, denn er hatte beim Gang zur Toilette eine Kakerlake entdeckt. Nur mit viel gutem Zureden war er wieder dazu zu bewegen, weiter auf der Luftmatratze zu schlafen.
Montag, 24.08.
Nach einer ganz erholsamen Nacht frühstückten wir im Apartment. Es gab den am Vorabend gekauften Toast mit Marmelade und Erdnussbutter. Im Vergleich zum Vorabend war die Stimmung wieder deutlich besser. Draußen schien die Sonne und wir freuten uns auf den Tag. Wir hatten beim Frühstück im Reiseführer nachgelesen und uns als Ausflugsziel den „Mossy Forest“ und die Teeplantagen herausgesucht.
Kurz nach halb zehn hatten wir unsere Sachen gepackt und beluden den Bus. Die Temperatur war angenehm, es war nicht schwül und deutlich kühler als im Tiefland.
Zum Mooswald („Mossy Forrest“) ging es zunächst ein Stück nach Brinchang zurück. Dort bog ein schmaler Weg ab, der sich am Berghang entlang schlängelte. Schon nach kurzer Fahrt fanden wir uns plötzlich inmitten von Teeplantagen wieder. Im Sonnenschein leuchteten die Felder in tollen Grüntönen. Wir waren ganz fasziniert.
Im Hintergrund sahen wir zwar auch vereinzelt Gewächshäuser, aber die Gegend sah völlig anders aus, als wir sie am Vortag wahrgenommen hatten. Jetzt sahen wir die Cameron Highlands so, wie wir es von den Bildern im Reiseführer her erwartet hatten.
Die schmale Straße wurde immer steiler und unser Bus immer langsamer. Nach einem steilen Anstieg, den der Bus nur noch mit Mühe hoch gekrochen war, beschlossen wir, dass bis auf Thomas als Fahrer alle aussteigen und laufen sollten. Mit dem nun leichteren Bus und ausgeschalteter Klimaanlage schaffte Thomas ein weiteres Stück auf dem Weg Richtung Mossy Forest. Wir anderen liefen zu Fuß weiter.
An einem Aussichtspunkt parkte Thomas den Bus. Als wir Fußgänger dort ankamen, sprachen wir andere Touristen an, die von oben kamen, und erkundigten uns nach dem Weg. Sie berichteten uns, dass die Straße so steil bliebe, es aber noch knapp 3 Kilometer zum Ziel auf über 2000 Höhenmeter wäre. Aufgrund der Zeit (wir wollten an diesem Tag noch bis nach Ipoh fahren) entschieden wir uns nach kurzer Beratung umzudrehen.
Wir fuhren den gleichen Weg durch die Teeplantagen wieder zurück ins Tal. Wir nahmen die Straße zurück nach Tanah Rata und wählten dort die südliche Route Richtung Ipoh.
Kurz nach Tanah Rata kamen wir direkt an der Straße an einer Teeplantage vorbei, die man besichtigen konnte. Wir parkten auf dem Parkplatz vor ein paar Geschäften und einem Teehaus. Als erstes gingen wir auf die Toilette, wo sich überraschend ein toller Blick auf die Teeplantage eröffnete.
So einen tollen Blick hatte ich bisher noch nie aus einer Toilette gehabt.
Hinter den Gebäuden direkt an der Straße begann die Cameron Valley Teeplantage, durch die man laufen durfte.
Wir spazierten ein bisschen zwischen den Teebüschen umher, machten Fotos und genossen die tolle Aussicht.
Hinterher trank Alexandra in dem Teehaus (Bistro) einen Tee von dieser Plantage, denn „Anytime is Tea Time“ (wie auf dem Schild über der Theke stand).
Danach fuhren wir weiter Richtung Ipoh. Ab Tanah Rata führte die Straße bergab. Nach einer Weile hörten die Teeplantagen auf und wir kamen in einen kleinen Ort namens „Ringlet“. Da ich schon wieder Hunger hatte (es war kurz nach 13:00 Uhr) hielten wir an der Hauptstraße an.
Zufälligerweise parkten wir genau vor einem kleinen Elektronikladen und Daniel kaufte sich dort spontan ein paar günstige Kopfhörer. Danach bestellte ich mir an dem etwas schmuddeligen Essensstand auf der anderen Straßenseite gebratene Nudeln. Sie waren zwar geschmacklich nicht so toll, aber sie machten satt, und zum Glück hatte ich auch keine gesundheitlichen Nachwirkungen.
Als Nachtisch gab es für alle noch sehr leckere frittierte Bananen und Bananenmuffins.
Hinter Ringlet ging es dann weiter auf der Route 59. Wir fuhren durch dichten Dschungel. Die Strecke war toll, immer wieder gab es schöne Ausblicke oder Sachen an der Straße zu entdecken.
Wir hatten insofern Glück mit dem Wetter, dass ein starker Regen erst dann einsetzte, als wir die kurvenreiche Straße durch den Dschungel gerade hinter uns gelassen hatten. Aber dann schüttete es richtig heftig.
Bei Tapah bogen wir auf die Autobahn E1 in Richtung Ipoh ab. Auf dieser fuhren wir nicht weit, sondern bogen bei Gopeng 15 km vor Ipoh wieder ab, um uns eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. In Gopeng sahen wir direkt an der Hauptstraße ein Hotel und fragten dort nach Zimmern. Da diese uns aber nicht gefielen, beschlossen wir weiter zu suchen. Wir entdeckten ein Schild mit dem vielversprechenden Namen „Gopeng Rainforest Resort“ und beschlossen, es uns mal anzuschauen. Der Weg dorthin führte aus Gopeng heraus. Die Straße wurde immer schmaler, die Häuser verschwanden und wir fuhren in den Dschungel hinein. Das schmale Sträßchen war zwar geteert, hatte aber doch einige tiefe Schlaglöcher. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, aber durch die dichten Wolken war es auf Weg ziemlich dämmrig. Es war keine Menschenseele zu sehen, nur einmal kam uns ein Moped entgegen. Im Bus war es sehr ruhig, alle starrten angestrengt nach draußen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir dann eine erste Übernachtungsmöglichkeit und kurz danach fuhren wir beim „Gopeng Rainforest Resort“ auf den Parkplatz. Das Resort bestand aus ein paar Hütten und sah ziemlich leer und verlassen aus.
Bei einer Art überdachtem Gemeinschaftsraum fanden wir drei Angestellte, die uns nach einem Telefonat (wohl mit dem Besitzer der Anlage) ein Zimmer in einer der Hütten zeigte. Dieses Zimmer war unmöbliert, nur an der Wand lehnten ein paar Matratzen.
Mir war das spontan doch eine Nummer zu einfach, zumal die Sanitäranlagen in einer separaten Hütte untergebracht war. Hinzu kam, dass der Preis pro Nacht pro Person dem Zimmerpreis eines sehr guten Hotels entsprach. In dem Preis waren zwar drei Mahlzeiten enthalten und Aktivitäten wie Rafting, Jungle Trekking und Klettern. Aber das hatten wir zeitlich nicht eingeplant.
Daher bedankten wir uns und gingen zum Auto zurück, um in Ipoh weiter nach einem Hotel zu suchen. Beim Bus erwartete uns leider eine böse Überraschung: Der rechte Hinterreifen war platt.
Zum Glück hatte sich Thomas bei der Fahrzeugübergabe erklären lassen, wo der Ersatzreifen und das Werkzeug zu finden waren. Er machte sich sofort mit den Jungs an den Reifenwechsel.
Alexandra und ich liefen zu dem anderen Resort, dass wir kurz vorher gesehen hatten, um dort nach Zimmern zu fragen. Wir wollten vorbereitet sein, falls wir den Reifen nicht wechseln könnten und übernachten müssten. Im „Adeline’s Villa“ hatten sie nur noch viel teurere, dafür aber komfortablere Bungalows im Angebot oder ähnlich einfache Hütten wie im Rainforest Resort. Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen. Als wir zum Bus zurück kamen, hatte Thomas schon den Reifen gewechselt, aber wir waren alle ziemlich nass.
Wir überlegten, ob wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (es war inzwischen 17 Uhr) doch über Nacht bleiben sollten – wir waren müde, hungrig und nass geregnet. Doch die Aussicht, bei diesem Wetter und auf klammen Matratzen in den einfachen Hütten zu schlafen, war nicht so verlockend. Und die Bungalows im „Adeline’s Villa“ waren uns viel zu teuer. Daher entschieden wir uns für die Rückfahrt.
Zurück in Gopeng prüften wir als erstes an einer Tankstelle den Reifendruck und stellten fest, dass wir anscheinend mit viel zu wenig Luft in den Reifen unterwegs gewesen waren, denn wir mussten ordentlich nachfüllen.
Dann fuhren wir Richtung Ipoh. Auf der Straße war ziemlich viel Verkehr und wir kamen nur langsam voran. Unterwegs sahen wir an der Straße ein großes, modern aussehendes Hotel („Symphony Suites“). In dem schicken Hotel ließen wir uns die Zimmer zeigen. Es waren Doppelzimmer, aber sehr groß und komfortabel mit einem separatem Vorraum, und der Preis war auch gut. Wir bekamen sogar noch Bettzeug für die Kinder, und Daniel konnte mit Jesco auf Matratzen bei uns im Vorraum schlafen.
Wir räumten nur schnell unsere Rucksäcke in die Zimmer und gingen dann in ein kleines benachbartes Restaurant. Beim Warten auf die leckeren Burger mit Pommes gaben Nils und Jecso noch ein kurzes Gitarrenkonzert für den Besitzer, denn wir waren die einzigen Gäste.
Müde und satt gingen wir dann zurück ins Hotel und schliefen wie auf Wolken in unseren bequemen Betten.
Dienstag, 25.08.
Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel.
Danach beschlossen Thomas und ich, zunächst den kaputten Reifen reparieren zu lassen. Ein Hotel-Angestellter erklärte uns den Weg zu einer Werkstatt. Tatsächlich war diese nicht weit entfernt, und wir hatten sie bereits nach fünf Minuten gefunden. In der Werkstatt war man sehr hilfsbereit. Leider war der Reifen nicht mehr zu reparieren und es gab auch keinen gebrauchten Ersatzreifen. Daher mussten wir einen neuen kaufen. Es dauerte etwas, bis der neue Reifen geliefert wurde, aber die Montage ging dann flott.
Nach knapp anderthalb Stunden waren wir wieder zurück im Hotel.
Ipoh ist bekannt für Höhlentempel und diese wollten wir uns natürlich anschauen. An der Rezeption erklärte man uns, dass einige der Höhlentempel (darunter der berühmte Sam Poh Tong Tempel) direkt gegenüber vom Hotel und in Gehentfernung liegen würden. Was für ein Zufall.
So packten wir nur etwas Wasser ein und marschierten direkt vom Hotel aus los.
In den Kalksteinfelsen waren mehrere Höhlentempel in direkter Nachbarschaft zu einander angelegt.
Als erstes kamen wir zum Sam Poh Tong Tempel. Dieser ist ein chinesischer Buddhisten-Tempel und hat eine prächtige Außenanlage, durch die wir liefen, bevor wir die Tempelanlage in den Höhlen dahinter anschauten.
Direkt am Eingang zur ersten Höhle verkaufte eine Frau Gemüse, mit denen Schildkröten in einem hinteren Bereich gefüttert werden konnten. Hinter dem Altar nahm ein Weg seinen Anfang, der zu einem Garten mit einer Pagode aus roten Ziegeln und dem Schildkrötenteich führte.
Als nächstes besuchten wir den benachbarten Nam Thean Tong Tempel, der aus einem großen und verzweigten Höhlensystem besteht.
Zum Schluss schauten wir uns noch den Ling Sen Tong Tempel an. Dieser war im Vergleich zu den beiden ersten Tempeln sehr bunt.
Große und (für uns zum Teil lustige) Figuren waren auf dem Tempelgelände verteilt.
Von der Hitze und dem Besuch von drei Tempeln direkt hintereinander waren wir ganz schön erschöpft. Nach einem letzten Foto liefen wir daher wieder zurück zum Hotel.
Als wir dort ankamen, wurden wir von einem aufgeregten Angestellten von der Rezeption angesprochen. Er fragte, ob uns der weiße Bus in der Parkgarage gehören würde. An diesem wäre ein Reifen geplatzt. Wir wussten nicht, was uns der Mann sagen wollte und hielten die Sache für ein Missverständnis, denn wir hatten ja den kaputten Reifen schon reparieren lassen. Schließlich folgten wir dem Mann in die Parkgarage, wo er uns den Bus zeigte. Es war tatsächlich unser Bus – und der linke Hinterreifen war wirklich platt. Wir konnten es nicht fassen, schon wieder ein Platter. Zumindest war es nicht der am Vormittag neu gekaufte.
Der Parkwächter erzählte uns, dass es einen lauten Knall gegeben hatte und er beim Nachschauen dann den platten Reifen an unserem Bus entdeckt hatte. Thomas untersuchte den Reifen und stellte fest, dass das Ventil rausgeflogen war, der Reifen aber ansonsten in Ordnung aussah. In uns keimte der Verdacht auf, dass wir es am Vortag mit dem Reifendruck etwas übertrieben hatten. Das war jetzt aber nicht mehr zu ändern.
Routiniert machten wir uns daran, den Ersatzreifen hervorzuholen und den Reifen zu wechseln. Das war leichter gesagt als getan, denn die Schrauben saßen diesmal so fest, dass wir sie nicht lockern konnten. Netterweise suchte und fand nach ein paar Minuten der Parkwächter eine Eisenstange als Verlängerung für den Schraubenschlüssel, so dass wir die Schrauben doch noch lösen konnten. Thomas und ich montierten den Ersatzreifen und fuhren dann zur Reifenwerkstatt – den Weg kannten wir ja schon. Dort erklärten wir den etwas überraschten Mechanikern unser neues Problem. Netterweise halfen sie uns sofort und setzten ein neues Ventil ein. Wir hatten Glück, das Ventil war tatsächlich die Ursache gewesen. Nach einer Viertelstunde war der reparierte Reifen montiert und der Reifendruck bei den Vorderreifen korrigiert (d.h. reduziert, es war nämlich wirklich zu viel Druck drauf gewesen).
Zurück im Hotel ruhten wir uns den restlichen Nachmittag aus. Abends gingen wir Heddrichs zum Essen in ein nahegelegenes Fischrestaurant, wo man sich den Fisch (Tilapia) aus einem Becken aussuchen konnte. Das Essen war lecker und der Kellner sehr nett (wir waren seine ersten ausländischen Gäste in dem relativ neuen Restaurant).
Vor dem Schlafen packten wir noch, denn am nächsten Tag wollten wir zu unserer letzten Station – Kuala Lumpur – aufbrechen.